
Ein Stückchen blauer Himmel
Es war ein nasskalter Morgen im Januar. Die Wolken dicht und grau. Ich war draußen und unterhielt mich in der Stadt. Da sagte jemand zu mir: „Ein Stückchen blauer Himmel, das wäre jetzt schön!“ Mir hat dieser Satz aus der Seele gesprochen. Ich wünsche mir den Frühling und den Sommer herbei. Diese Worte haben aber auch ein kleines bisschen blauen Himmel schon in diesen Moment gebracht, weil sie daran erinnern, dass das wiederkommt und dass der Himmel nicht immer grau sein wird.
Am Anfang des neuen Jahres wecken die Worte vom „Stückchen blauen Himmel“ Gedanken an Urlaub: Wo wird die Reise dieses Jahr hingehen? Vermutlich fragen sich das einige mit mir. Ich selbst habe es in diesem Jahr gefühlt zum ersten Mal geschafft, die Urlaubszeiten einigermaßen früh zu planen. Es tut gut, zu wissen, wann Zeit sein wird, den blauen Himmel ausführlich zu genießen.
„Wohin geht die Reise?“ – eine Frage, die mich daran erinnert, dass es gut ist, Orientierung zu haben.
Mit Konfirmand*innen des Jahrgangs, der in diesem Jahr Konfirmation feiert, sind wir im Februar für eine Freizeit an den Meißner gefahren. Geplant wurde sie komplett von Jugendlichen der ev. Jugend unter der Leitung von Jugendarbeiter Ole Jaekel. Mein Kollege Martin Schacht und ich haben die Jugendlichen begleitet und unterstützt. Ein beeindruckendes und gut strukturiertes Programm hat die Gruppe aufgestellt. Als ich in der Woche vor Freizeitbeginn noch einmal nach dem Thema fragte, sagten sie „Jesus and Friends“ – Jesus und seine Freunde – Jesus als Freund. Da habe ich gefragt, ob sie das denn so erleben, dass Jesus ihr Freund ist. Die Antwort kam schnell und deutlich: „Ja, klar!“ Auch ein „Stückchen blauer Himmel“.
Der Glaube gibt uns Orientierung auf unserer Lebensreise. Ganz wunderbar höre ich das in einem Lied der Rockband Madsen. Das Lied, das voller Kraft steckt, heißt „Kompass“. Beim Refrain denke ich an Gott:
Auf all meinen Wegen hast du mich beschützt. Ich hoffe, ich gebe dir das irgendwie zurück. Auf all meinen Wegen, trag ich dich bei mir. Wie einen Kompass, den ich nie mehr verlier‘.
Uns allen wünsche ich ein „Stückchen blauen Himmel“ und diesen Kompass, der uns den Weg dorthin zeigt.
Ihr Pfarrer